Unsere Bücher zur Philosophie als Lebensform sind im Buchhandel und auch online erhältlich:
Epikur ISBN 978-3739230825 & Stoa ISBN 978-3739249452.



Philosophie als Lebensform



Wenn wir an Philosophie denken, so ist dieses Denken durch die Vorstellung beherrscht, die wir von der heutigen akademischen Philosophie haben. Diese beschäftigt sich vor allem mit Philosophiegeschichte, mit eher abstrakten Fragestellungen, im Rahmen der praktischen Philosophie manchmal mit gesellschaftlich-ethischen Fragen. Auf Fragen, die sich für den Einzelnen im Rahmen seines Lebens und seiner Lebensführung ergeben, auf seine alltäglichen Entscheidungen und Schwierigkeiten, nimmt die heutige akademische Philosophie kaum Einfluss. So hat sie sowohl ihren Einfluss auf Politik und Gesellschaft als auch auf das Leben des einzelnen Menschen heute weitgehend eingebüßt.

Wenn wir aber auf die Philosophie des antiken Griechenlands blicken, der Zeit des Ursprungs der westlichen Philosophie also, so zeigt sich uns dort ein völlig anderes Bild. Vor allem im hellenistischen Athen entstanden mehrere Philosophenschulen, von denen folgende am bekanntesten sind: Die Akademie des Platon, die Peripatetiker (gegründet von Aristoteles), die Stoiker, die Epikureer, die Kyniker, die Kyrenaiker, die Skeptiker. Alle diese Schulen beschäftigten sich mit der Frage, wie ein Leben gelingen kann und was ein gutes Leben bedeuten könnte. Theoretische und abstrakte Fragestellungen waren nicht das vordringliche Ziel dieser Philosophie. Sie war eine praktische Philo-sophia, eine Liebe zur Weisheit also, was zugleich bedeutete, dass diese Weisheit nie ganz erreicht werden kann. In Form des Idealbildes des antiken griechischen Weisen fand sie ihre Personifizierung.

Die Wege der einzelnen Philosophenschulen waren unterschiedlich, die Ziele aber ähnlich. Gemeinsam war diesen Schulen die Forderung, dass der Mensch versuchen sollte, sein Leben – soweit irgend möglich – selbstbestimmt und vernunftgemäß zu führen, sich selbst, seine Lebensweise und seine Lebensform, seine Wertvorstellungen immer wieder zu prüfen, in Auseinandersetzung mit den Mitmenschen und der Umwelt Haltungen zu entwickeln, diese einzuüben und sich selbst zu erziehen. Innerhalb dieser Schulen nahm das gemeinsame Üben folglich breiten Raum ein. Mit Philosophie als Lebensform ist somit mehr ein Philosophierenals Lebensform gemeint.


In unserer Seminarreihe „Philosophie als Lebensform“ nehmen wir die Anregungen der antiken Philosophie wieder auf, besprechen die Zugänge der einzelnen Schulen, wägen ab, was für uns hilfreich sein könnte und versuchen uns in der Kultivierung ausgewählter philosophischer Übungen.

Im Seminar „Philosophie als Lebensform 1“ (5 Abende mit jeweils etwa 1,5 Stunden) beschäftigen wir uns vor allem mit den Stoikern und der Philosophie Epikurs, am letzten Abend auch mit den Skeptikern.

Beim Seminar „Philosophie als Lebensform 2“ (5 Abende) nehmen wir die Fäden der besprochenen antiken Schulen insofern wieder auf, indem wir mit weiteren philosophischen Übungen fortfahren und uns von französischen Philosophen inspirieren lassen, die diese Form der Philosophie in ihr Leben zu integrieren versuchten, wie beispielsweise Michel de Montaigne und Michel Foucault.

Im Rahmen des Seminars „Philosophie als Lebensform 3“ (5 Abende) wenden wir uns nach Westen in den anglo-amerikanischen Sprachraum. Hier finden wir – u.a. bei Emerson, Thoreau, James und Whitehead – erstaunlich lebenspraktisch-philosophische Zugänge zur Lebensgestaltung.

Im Seminar „Philosophie als Lebensform 4“ (5 Abende) wenden wir uns nach Osten. Auch die antike chinesische Philosophie war – fast zeitgleich mit der griechischen Antike – eine zutiefst lebenspraktische Philosophie, wenn auch auf anderen Wegen. Bei diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Lehre des Philosophen und Poeten Zhuangzi, aber natürlich auch mit Laozi und Konfuzius und deren Auswirkungen auf die japanische Philosophie und Lebensweise. Zuletzt werden wir vergleichend nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen der abendländischen und der asiatischen Philosophie forschen und den Auswirkungen auf die Lebensweise nachgehen.



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Maurice Merleau-Ponty